9.11.1989 – Ausreise über alle DDR-Grenzübergänge ab sofort möglich

18.56 Uhr. Günter Schabowski: “Allerdings ist heute, so viel ich weiß, eine Entscheidung getroffen worden. Es ist eine Empfehlung des Politbüros aufgegriffen worden, dass man aus dem Entwurf des Reisegesetzes den Passus herausnimmt und in Kraft treten lässt, der stän… – wie man so schön sagt oder so unschön sagt – die ständige Ausreise regelt, also das Verlassen der Republik.”

18.57 Uhr. Mehrere Journalisten fragen nach, ab wann das in Kraft treten soll.

18.58 Uhr. Schabowski kratzt sich am Kopf, dann sagt er: “Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort … unverzüglich.”

19.40 Uhr. Die Volkspolizei registriert zum ersten Mal die Beschwerde eines Ost-Berliners, weil ihm ein sofortiges Visum verweigert worden sei.

23.30 Uhr. Der Stasi-Kommandeur des Grenzübergangs Bornholmer Straße lässt die Schlagbäume heben: “Wir fluten jetzt!”, teilt er seinem Vorgesetzten telefonisch mit.

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